Stress

“… doch nicht mein Hund. Wieso soll er Stress haben? Wir sorgen für ihn. Er bekommt das beste Futter. Wir gehen dreimal täglich 2 Stunden spazieren. Wir trainieren in der Hundeschule und streben Leistungsprüfungen an. – Und wenn er sich entspannen soll, gehen wir auf die Hundewiese. Ich liebe ihn so sehr, dass ich alles in meinen eng getakteten Berufsalltag einbinde. … Das ist für mich alles sehr stressig, aber irgendwie schaffe ich es doch immer wieder … “

Hier liegt das Problem

Der gestresste Mensch stresst seinen vierbeinigen Kameraden, indem er ihn in einen getakteten Alltag presst. Unter dem Titel Problemlösungen aus der Neuropschologie stellte ich vor einiger Zeit das Buch von James O’Heare “Die Neuropsychologie des Hundes” vor. Die wachsende Anzahl von Publikationen in diesem Bereich weist darauf hin, dass hier offensichtlich ein mehr oder weniger vernachlässigtes Problem im Zusammenleben von Mensch und Hund in unserer heutigen Gesellschaft vorliegt.

Im Folgenden gehe ich auf zwei Publikationen ein, die das Phänomen sehr eingängig und nachvollziehbar bearbeiten. Unter dem Titel “Mach mal langsam – Entspannung und Entschleunigung für Mensch und Hund” gab Udo Gansloßer im Jahr 2018 einem Sammelband mit Beiträgen von namhaften Kynologen heraus, die das Problem aus ganz verschiedenen Perspektiven angehen.

Im Jahr 2022 erschien das Buch “Resilienz bei Hunden”, in dem Vanessa Engelsstädter Wege zu einem gelassenen Umgang mit Konflikten und Stress aufzeigt. Beide Publikationen lenken den Fokus auf die Bedürfnisse unserer Hunde und die Herausforderungen artgerechter Haltung in unserer Zeit.

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