Mansergh Labradors
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Mary Roslin-Williams
Mary Roslin-Williams gehört zweifelsfrei zu den exponiertesten Charakteren der Labrador-Geschichte. Ihren ersten Labrador erwarb sie 1939. Nach einer damals weit verbreiteten Gewohnheit benannte sie ihren Kennel nach ihrem derzeitigen Wohnort. Mansergh ist ein Dorf in Cumbria im südlichen Lake District.
Sie züchtete Labradors und ging mit ihnen zur Jagd. Sie stellte sie aus und führte sie auf Field Trials. Es wurden mehr als 16 Generationen Schönheit-Champions und fast 20 Field-Trial-Ausszeichnungen.
Mary Roslin-Williams war internationale Zuchtrichterin und Leistungsrichterin für Field Trials. Sie schrieb Bücher über Labradors. Aber vor allem war sie eine ausgezeichnete Lehrerin. Mit zunehmendem Alter wurde es ihr immer wichtiger, ihr Wissen an die nächste Generation weiter zu geben. Sie unterrichtete aus ihrem großen Erfahrungsschatz mit gesundem Menschenverstand gewürzt mit viel Humor.
Bücher
Die schwarzen Mansergh Labradors
Mary Roslin-Williams Ideal war der Dual Purpose Labrador.
Bei Durchsicht ihrer Äußerungen über ihre eigene Zucht ist sie sehr zurückhaltend und bescheiden. In Legends in Labradors von Nancy Martin beschreibt sie ihre persönliche Zuchtvorstellung: „I have always preferred and continue to breed the old-fashioned type, rather solid, deep with the shortish leg, the whole picture being a rectangular oblong rather than a square shape. I do not like much daylight under a Labrador although I insist that they must still be of active build although with good strong bone …“ (Seite 88)
Lieblinge?
Wurde Mary Roslin-Williams gefragt, welcher ihrer Hunde ihr am meisten ans Herz gewachsen wäre, begann sie ohne Zögern mit CH Mansergh Bumblikite und deren Vater CH Mansergh Midnight, Danach folgten alle, die ihr gerade einfielen. Sie konnte und wollte sich nicht entscheiden.
Vortrag aus dem Jahr 1986
Sehr beeindruckend ist ein von Jack Vanderwyk auf YouTube geteilter Vortrag. Mary Roslin-Williams hielt ihn im Jahr 1986 für den Kent, Surrey and Sussex Labrador Retriever Club. Hier skizziert sie sehr prägnant und anschaulich, aber auch mit dem für sie typischen trockenen Humor ihr Verständnis des Rassestandards.
Zunächst geht sie auf den Namen der Rasse ein. Nach ihrem Dafürhalten hätte der Kennel Club sie statt Labrador Retriever ihren Aufgaben entsprechend Labrador Water Retriever nennen sollen. Auch wenn der Labrador sehr vielfältig einsetzbar ist, wurde und wird er für die Wasserarbeit gezüchtet.
Ausgehend vom Arbeitseinsatz nimmt sie den Rassestandard in den Blick und macht deutlich, wie schwierig es ist, den Begriff „type“und „conformation“ zu erfassen. Mit ihrer Definition hat sie mit Sicherheit die Aufmerksamkeit des Publikums vollends erlangt:
„My criteria for Labrador type is very a simple one. It must look like a Labrador.„
Im Folgenden entwickelt sie aus dieser ausgesprochen flapsig-provokanten Definition sehr ernsthaft, was ein Labrador ist und was nicht. Sie beschreibt die Proportionen, Wickelungen und Fähigkeiten, die ein Hund haben muss, von dem erwartet wird, Ente, Fasan oder Hase nach dem Schuss zu apportieren.
Sie verschweigt auch nicht, welche Probleme durch Einkreuzung anderer Rassen entstanden sind. Es dauert sehr lange, bis Zuchtfehler wieder ausgeglichen sind.